In letzter Zeit ist mir aufgefallen, wie häufig der gesunde Menschenverstand von Lehrkräften, insbesondere an Universitäten, negativ dargestellt wird. Auch von den kulturellen Eliten in den Medien wird er mit Verachtung gestraft. Der gesunde Menschenverstand gilt häufig als von Natur aus fehlerhaft und wird mit einer naiven Hinnahme unhinterfragter Meinungen gleichgesetzt. Stets wird er als Mittel zur Überbringung von Vorurteilen abgetan. Wer „beschuldigt“ wird, die Welt durch die Brille des gesunden Menschenverstands zu sehen, gilt als potenzielle Bedrohung für Fachwissen und Wissenschaft. Die ablehnende Haltung gegenüber dem Populismus geht einher mit der Verurteilung seiner ideologischen Verbundenheit mit dem gesunden Menschenverstand. Populistische Politiker politisieren angeblich den gesunden Menschenverstand und „nutzen” oder „manipulieren” seinen Einfluss auf Teile der Wählerschaft. Die Appelle der Populisten an den gesunden Menschenverstand werden unweigerlich als unaufrichtige demagogische Taktik hingestellt.
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