Im ersten Quartal 2025 hat die deutsche Wirtschaft deutlich stärker zugelegt als ursprünglich erwartet, ist aber dann im zweiten Quartal 2025 um 0,1% geschrumpft. Neben einer allgemein verbesserten Stimmung in der Bevölkerung spielt dabei auch die aktuelle Handelspolitik der USA unter Präsident Trump eine Rolle.

Wachstum übertrifft Prognosen deutlich

Sogar Branchen, die lange Zeit stetig expandierten, mussten in den letzten Jahren Rückschläge hinnehmen. Ein Beispiel ist die Glücksspielindustrie: Nach fünf Jahren ununterbrochenen Wachstums kam es 2023 erstmals zu einem Minus, und 2024 stagnierte der Markt. Zwar locken Online-Casinos weiterhin mit attraktiven Angeboten – schon kleine Einzahlungen reichen oft zum Einstieg, zB bei Online Casinos mit 1 Euro Einzahlung –, doch die Branche allein trägt aktuell nicht den Aufschwung.

Vielmehr verzeichnen auch andere Wirtschaftszweige Zuwächse, was den Gesamtanstieg im ersten Quartal 2025 erklärt. Statt der im April angenommenen +0,2 % meldete das Statistische Bundesamt schließlich ein Plus von 0,4 %.

Mit dem kräftigen Plus zu Jahresbeginn sehen viele Fachleute nun eine realistische Chance, die Rezession hinter sich zu lassen.

Ein einmaliger Handelsimpuls aus den USA

Ein entscheidender Wachstumsfaktor kam aus Übersee: Anfang April kündigte Donald Trump umfassende Importzölle gegen fast alle Länder an. Die US-Wirtschaft reagierte darauf nicht mit Zurückhaltung, sondern mit einer Art Vorratskauf. Amerikanische Unternehmen orderten vermehrt Produkte aus dem Ausland, um Preissteigerungen zuvorzukommen. Besonders stark stiegen die Exporte von Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und pharmazeutischen Erzeugnissen – allesamt wichtige deutsche Exportgüter für den US-Markt.

Dieser Nachfrageschub sorgte kurzfristig für einen deutlichen Anstieg der Ausfuhren und damit auch des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Dennoch gilt dieser Effekt als temporär: Die Lager in den USA sind inzwischen gefüllt, und die verhängten Zölle haben deutsche Produkte um rund 10 % verteuert. Ab August könnten die Preise durch weitere Zollanhebungen sogar um 30 % steigen. BGA-Präsident Dirk Jandura bezeichnete diese Politik als „verantwortungslos“ und warnte vor weltweiten Folgen.

Bessere Konsumstimmung im Inland

Neben dem Exportimpuls profitiert die deutsche Wirtschaft auch von einer spürbar gestiegenen Kauflaune im eigenen Land. Im Vergleich zum letzten Quartal 2024 erhöhten sich die privaten Konsumausgaben – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,5 %. Höhere Ausgaben deuten auf eine optimistischere Grundstimmung hin, wovon Handel und Dienstleistungssektor profitieren.

Die öffentlichen Ausgaben hingegen sanken um 0,3 %. Grund dafür war eine Übergangsphase zwischen der bisherigen Ampelkoalition und der neuen Union/SPD-Regierung, in der aufgrund ungeklärter Haushaltsfragen weniger investiert wurde. Da jedoch großangelegte Investitionsprogramme im Umfang von mehreren Hundert Milliarden Euro beschlossen wurden, dürfte sich dies bald ändern.

Ausblick: Chancen auf nachhaltiges Wachstum

Nach einem wirtschaftlichen Rückgang von insgesamt 0,8 % in den Jahren 2023 und 2024 ist ein Umschwung dringend nötig. Viele Ökonomen sehen Deutschland dank des starken Jahresauftakts nun auf gutem Kurs. Zwar dürfte der Sondereffekt durch Trumps Zollpolitik nicht von Dauer sein, doch die Kombination aus gestärktem Konsum und wieder anziehender Industrie lässt hoffen, dass 2025 das Jahr wird, in dem die Rezession überwunden wird.



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