Glücksspiel fasziniert Millionen Menschen, bringt aber nicht nur Nervenkitzel, sondern auch steuerrechtliche Fragen mit sich. Insbesondere die Unterscheidung wer wann welchen Anteil an den Fiskus abführen muss, sorgt immer wieder für Unsicherheit. Was zahlen die Anbieter, was zahlt der Spieler?
Was passiert im Falle eines großen Gewinnes und wie hoch sind die Steuern in Deutschland und Europa? Diese Fragen beantworten wir nachfolgend.
Welche Glücksspielsteuern gibt es in Deutschland?
In Deutschland sind die meisten Glücksspielsteuern vom Anbieter zu zahlen, nicht von den Spielern. Für verschiedene Spielformen gibt es unterschiedliche Steuermodelle. Entscheidend ist dabei, dass die Besteuerung meist auf den Einsatz und nicht auf den Umsatz erfolgt, was von vielen Glücksspielanbietern kritisiert wird.
Wer als Betreiber mit einem Online Casino Deutschland legal wirtschaften möchte, zahlt 5,3 Prozent Glücksspielsteuer auf jeden Einsatz. Für den Anbieter ist das oft ein Verlustgeschäft, weil er die Steuer auch dann zahlen muss, wenn der Spieler das Spiel gewinnt. Deutschland ist derzeit das einzige Land neben Polen, das nach dieser Vorgabe besteuert. In allen anderen EU-Ländern wird der Bruttospielertrag besteuert.
Die unterschiedlichen Steuersätze je nach Glücksspielform
Wie hoch die Steuern ausfallen, hängt vom Glücksspiel selbst ab. Einige Spielformen werden höher besteuert als andere.
Lotterien
Auf jeden Lottoschein bei 6 aus 49 oder Euro-Jackpot muss eine pauschale Steuer gezahlt werden. Der Steuersatz beträgt 16,66 % des getätigten Einsatzes, was schon beim Ticketkauf eingepreist und durch den Anbieter abgeführt wird. Die Spieler selbst merken von dieser Steuer nichts, da sie im Gewinnfall die volle Summe erhalten.
Sportwetten & Online-Glücksspiele
Seit Mitte 2021 gilt der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland und mit ihm auch der spezielle Steuersatz auf Online-Glücksspielangebote. Der Satz orientiert sich an der Wettsteuer bei Sportwetten und beträgt 5,3 Prozent auf den Einsatz. Die Steuerlast fällt erneut für den Anbieter an, nicht für den Spielenden. Die Höhe der Steuer kann sich aber indirekt auf die Gewinnquote auswirken, weil viele Anbieter gezwungen sind, weniger auszuzahlen.
Stationäre Spielbanken und Automatenspiele
Landbasierte Spielbanken zahlen bundeslandabhängige Steuern, die zwischen 15 und 50 Prozent liegen können. Besteuert wird hier der Bruttospielertrag. Betreiber von Geldspielautomaten müssen mit Steuersätzen zwischen fünf und 25 Prozent rechnen. In Niedersachsen sind die Steuersätze beispielsweise gestaffelt. Wer hier als Betreiber besonders hohe Einnahmen generiert, zahlt auch höhere Steuern.
Gewinne aus Glücksspielen: Was zahlen Spieler?
Aus Spielersicht gibt es gute Nachrichten, denn Glücksspielgewinne sind in Deutschland primär steuerfrei. Selbst der Berliner Glücksspieler, der 2025 den EuroJackpot mit 120 Millionen Euro knacken konnte, muss seinen Reingewinn nicht versteuern. Anders sieht es aus, wenn er Zinsen mit dem Geld generiert. Auf die Zinsen, nicht aber auf den Gewinn, müssen dann Steuern gezahlt werden.
Gewinne aus Online-Casinos fallen ebenfalls unter diese Regelung, sofern sie bei einem in Deutschland lizenzierten Betreiber erreicht wurden. In diesem Fall ist die Steuer durch die Zahlung des Anbieters bereits abgegolten und der Spieler muss nichts mehr tun.
Gut zu wissen: Das Finanzamt interessiert sich nicht für den Großgewinn, aber für alle Einkünfte, die daraus entstehen. Wer das Geld in Immobilien, Aktien oder auf Sparkonten anlegt, muss auf Erträge daraus Abgeltungs- oder Einkommenssteuer zahlen. Passiert das nicht, handelt es sich um Steuerhinterziehung.
Ausnahmesituationen bei Profispielern
So klar die Steuerfreiheit für Glückspilze meistens ist, es gibt wichtige Ausnahmen, die jeder Spieler kennen sollte.
Anders als bei klassischen Glücksspielen sieht das Finanzamt Poker manchmal als gewerbliche Tätigkeit. Spieler, die regelmäßig gewinnen und ihren Lebensunterhalt mit Poker decken, könnten durch den Fiskus als Profi-Spieler eingestuft und dann entsprechend besteuert werden.
In diesem Fall zahlt der Spieler Einkommenssteuern auf seine Gewinne, weil er durch Poker sein Einkommen erzielt. Bei Gelegenheitsgewinnern bleibt Poker steuerfrei.
Eine weitere Ausnahme tritt ein, wenn ein Lottogewinn verschenkt oder vererbt wird. Unter Umständen müssen dann Erbschafts- oder Schenkungssteuern gezahlt werden, abhängig vom Höhen- und Verwandtschaftsgrad. Kinder dürfen bis zu 400.000 Euro steuerfrei von ihren Eltern bekommen, Ehegatten sogar 500.000 Euro. Alles, was darüber hinaus verschenkt wird, muss versteuert werden.
Glücksspielsteuern in anderen europäischen Ländern
Europaweit sind Glücksspielgewinne und ihre Besteuerung sehr unterschiedlich geregelt. Fast überall gilt eine Angebotsbesteuerung für die Veranstalter, Höhe und Entstehung der Steuer weichen jedoch stark voneinander ab. So handhabt Europa die Steuern:
Das gilt in Österreich
In Österreich sind die Gewinne für Spieler grundsätzlich Steuerfrei. Der Anbieter zahlt je nach Spieltyp Steuern auf den Bruttospielertrag. Die Casinos Austria entrichtet bis zu 30 Prozent ihrer gesamten Umsätze an Steuern an das Land Österreich.
Das gilt in der Schweiz
In der Schweiz sind Lottogewinne bis eine Million Franken pro Jahr steuerfrei, danach werden auch Spieler zur Kasse gebeten. Bis zu 35 Prozent Verrechnungssteuer werden vom Fiskus einbehalten. Gewinne aus Schweizer Lotterien wie Swisslos sind ebenfalls bis zum Grenzbetrag steuerfrei. Wer als Ausländer in der Schweiz gewinnt, kann sich seine Verrechnungssteuer manchmal zurückholen.
Das gilt in Spanien
In Spanien werden Gewinner schon früher zur Kasse gebeten, bereits ab 40.000 Euro sind Gewinne steuerpflichtig und werden pauschal mit 20 Prozent versteuert. Anders als in Deutschland ist der direkte Lottogewinn ab einer Grenzsumme somit steuerpflichtig. Der Anbieter behält die Steuer schon bei der Auszahlung ein.
Spielanbieter müssen den Bruttospielertrag versteuern. Die Höhe hängt von der Spielart ab. Für Sportwetten mit einer festen Auszahlungsquote und für Pferdewetten sowie Online-Glücksspiele fallen 25 Prozent Steuern an. Pool-Sportwetten werden mit 22 Prozent besteuert, bei Pool-Pferdewetten sind es 15 Prozent. Casinos in Städten zahlen lokal bis zu 55 Prozent Steuern, der niedrigste Betrag liegt bei 20 Prozent.
Das gilt in Italien
Glücksspielanbieter müssen in Italien Steuern auf Bruttospielerträge abführen. In landbasierten Casinos gilt eine Höhe von 20 Prozent, bei Online-Casinos und Pokeranbietern müssen bis zu 25 Prozent gezahlt werden. Für Spieler sind Gewinne steuerpflichtig, wenn sie einen bestimmten Betrag überschreiten.
Das gilt in Dänemark
Teuer wird es für Anbieter in Dänemark, die Steuer für Spielbanken liegt bei 45 Prozent. Wer nur Automaten betreibt, muss 41 Prozent bezahlen. Online-Glücksspielanbieter müssen weniger Geld entrichten. Es galt lange ein Satz von 20 Prozent, der auf 28 Prozent erhöht wurde. Allerdings werden auch hier nur die Bruttoerträge besteuert. Die schwedischen Nachbarn haben einen geringeren Steuersatz, hier zahlen Anbieter 18 Prozent auf ihre Erträge.
Das gilt in den Niederlanden
Bei den niederländischen Nachbarn zahlen Gewinner Steuern, sobald ihr Gewinn über 449 Euro liegt. Die Steuer kann wahlweise vom Anbieter abgeführt oder auf den Kunden übertragen werden. Der Steuersatz liegt bei Anbieterzahlung bei 43,06 Prozent, Spieler müssen hingegen nur 30,1 Prozent Steuern zahlen.

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