Die Mehrheit der Österreicher verlangt deutlich strengere Maßnahmen in der Asyl- und Migrationspolitik. Eine neue repräsentative Umfrage von Unique Research im Auftrag des Magazins Der Pragmaticus zeigt, dass 85 Prozent der Bevölkerung die Rückführung rechtskräftig verurteilter Straftäter in ihre Herkunftsländer unterstützen, selbst wenn diese Länder als unsicher gelten.
Nur 12 Prozent der Befragten sind mit der aktuellen Asylpolitik zufrieden. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist überhaupt nicht zufrieden, knapp 20 Prozent eher unzufrieden, und ein weiteres Drittel zeigt sich unentschieden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Bevölkerung härtere Maßnahmen im Umgang mit Straftätern und Migration erwartet.
Gleichzeitig bleibt die Unterstützung für die Europäische Union stabil. 38 Prozent lehnen einen EU-Austritt ab, während ein „Öxit“ nur geringe Zustimmung findet. Viele Österreicher sehen den europäischen Menschenrechtsschutz nicht mehr als verlässlichen Schutzschild gegen Totalitarismus, sondern zunehmend als Hemmschuh für die Handlungsfähigkeit der Politik. Dies erschwert die Reaktion auf neue gesellschaftliche und politische Herausforderungen.
Die Justiz übernimmt dabei immer häufiger politische Funktionen. Entscheidungen der Richter haben direkte politische Auswirkungen, während die langfristige Durchsetzbarkeit von Menschenrechten nicht gesichert erscheint.
Herbert Kickl erlebt in der aktuellen politischen Stimmung einen Höhenflug. In der Lazarsfeld-Umfrage vom 5. bis 6. Oktober 2025 nennen 30 Prozent der Befragten den FPÖ-Chef als Wunschkandidaten für das Kanzleramt. Damit liegt Kickl deutlich vor den Spitzen der Regierungsparteien und erreicht denselben Wert wie Christian Stocker, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger zusammen.
Der amtierende Bundeskanzler Stocker kommt auf 14 Prozent und liegt leicht über seinem bisherigen Wert. SPÖ-Chef Babler erreicht nur 9 Prozent und setzt seinen Abwärtstrend fort. NEOS-Chefin Meinl-Reisinger kommt auf 7 Prozent und verharrt auf einem stabilen, aber niedrigen Niveau. Das Umfrage-Momentum liegt eindeutig bei der FPÖ. Kickl liegt nur knapp unter seinem bisherigen Höchstwert von 31 Prozent und zeigt damit die größte Popularität aller Parteichefs.
Für die Umfrage wurden 1.000 österreichische Bürger repräsentativ befragt.
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