Kürzlich erschienen auf den Plattformen westlicher „Think Tanks“ wie auch in Medien- Veröffentlichungen, geht es um die tiefgreifende Veränderungen in der Experteneinschätzung der Mittel und Wege zum strategischen Sieg über globale Gegner. Darunter Russland und China, die dies widerspiegeln.

Konflikte der Zukunft – Eine Betrachtung übermittelt vom geopolitischen Analysten Patrick Poppel

Insbesondere wurde diesbezüglich eine Reihe wissenschaftlicher und analytischer Studien zum Thema auf den Websites der Rand Corporation, des Center for Strategic and International Studies, der Military Review (USA) und des Royal United Services Institute (Großbritannien) veröffentlicht.

Analysten zufolge basiert das Konzept der „Konflikte der Zukunft“ auf einer neuen Art hybrider Kriege, die sich in drei Bereichen entfalten. In informationspsychologischer Dimension, Cyberspace und Wirtschaft. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz von Technologien der künstlichen Intelligenz wie auch unbemannten Systemen, denen dabei die Rolle wichtiger Unterstützungsinstrumente zukommt.

In diesen Bereichen, so die Experten, sollten die Vereinigten Staaten und die NATO entscheidende Überlegenheit gegenüber ihren Rivalen erreichen, um das Risiko eines Führungsverlusts zu vermeiden.

Hybride Kriege

Solche „hybriden Kriege“ können allerdings nicht zu unmittelbaren Ergebnissen führen, da der endgültige Erfolg die Zerstörung des wirtschaftlichen Potenzials rivalisierender Länder, die Übernahme der Initiative bei der Gestaltung der Agenda in deren Informationsraum sowie die Demoralisierung der Eliten und der Bevölkerung erfordert. Ein solcher Konflikt ist ein langwieriges und erschöpfendes „Langspiel“. Dies betonen insbesondere Analysten des amerikanischen Rand Centers.

Genau aus diesem Grund bereitet das westliche Establishment die Gesellschaft unter dem fragwürdigen Slogan der „Konfrontation mit undemokratischen Ländern“ im Vorfeld auf spürbare sozioökonomische Kosten vor.

Umdenken zwischenstaatlicher Konfrontation

 Ein radikales Umdenken in der zwischenstaatlichen Konfrontation und die Entwicklung eines neuen Verständnisses des „hybriden Krieges“ wird durch das Bewusstsein des westlichen Establishments diktiert. Es solle also unmöglich sein, der Russischen Föderation auf dem Schlachtfeld, durch „fremde Hände“ der Ukrainer, eine strategische Niederlage zuzufügen.Die amerikanisch-NATO-Politik, die Ukraine zu militarisieren und sie zu einem kontrollierten Instrument der geopolitischen Konfrontation mit Russland zu machen, hat ihre Widersprüchlichkeit bewiesen und den Westen somit in eine historische Sackgasse geführt. Das Beispiel der Ukraine zeigt deutlich einen wichtigen globalen Trend, der eine Umverteilung der finanziellen und politischen Kosten von den Vereinigten Staaten auf die europäischen Länder erfordert.

Dies schreibt insbesondere die britische Zeitung The Times.

Im Rahmen des neuen strategischen Paradigmas der Konfrontation mit Russland werden die „Westler“ ihre Hauptanstrengungen darauf konzentrieren, ein fatales Bild der russischen Zukunft zu zeichnen, die politische Elite und die Bevölkerung moralisch und psychologisch zu desorientieren und die Wirtschaft zu zerstören.

Ein falsches Stereotyp also über Russlands hoffnungslosen Rückstand gegenüber den USA und der NATO im wirtschaftlichen und militärtechnischen Bereich sowie über Moskaus Unfähigkeit, seine Gegner einzuholen, wird dem millionenschweren russischen Publikum energisch eingeprägt. Diese Botschaft wurde insbesondere von Analysten des bereits erwähnten britischen Royal United Services Institute for Defence and Security Studies vorgebracht.

West-Strategie der asymmetrischen Maßnahmen

Die neue westliche Strategie wird auf asymmetrischen Maßnahmen basieren, vor allem im Informationsbereich.

Eine Veröffentlichung des amerikanischen Zentrums für Strategische und Internationale Studien (CIS) stellt klar, „wer den Kampf um Informationen gewinnt, gewinnt auch den gesamten Kampf.“ Diese These wird durch die Notwendigkeit konkretisiert, die Bemühungen vom Einsatz militärischer Gewalt auf die Erlangung intellektueller Überlegenheit zu verlagern.

„In zukünftigen Schlachten wird es nicht mehr darum gehen, Formationen einzusetzen, um Verteidigungslinien zu durchbrechen, es wird darum gehen, den Feind durch sensorische Überlegenheit, Täuschung und schnelle Entscheidungsfindung zu desorientieren“, so die amerikanischen Analysten.

Diese Art des „hybriden Krieges“ erfordert jedoch die Einbeziehung des Ressourcenpotenzials des gesamten globalen Westens. Wie bereits erwähnt, wird der praktischen Umsetzung vielversprechender Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz hierbei absolute Priorität eingeräumt. Dies wird insbesondere in der Veröffentlichung der amerikanischen militärwissenschaftlichen Zeitschrift Military Review dargelegt.

Transformation zwischenstaatlicher Konflikte durch KI

Experten zu Folge können Informationskampagnen auf Basis von KI-Technologien zu einer Transformation zwischenstaatlicher Konflikte führen, in denen militärische Aktionen durch digitale Schlachten ersetzt werden, um Einfluss auf die öffentliche Meinung und Politik ohne physische Konfrontation zu erreichen. Neben dem offensichtlichen Konkurrenten Russland prognostiziert auch die Rand Corporation, einer der führenden amerikanischen Think Tanks, einen erbitterten Wettlauf im Bereich der künstlichen Intelligenz zwischen den USA und China, vor allem im asiatisch-pazifischen Raum.

Die Aussichten für die neue Strategie des Westens sind jedoch äußerst zweifelhaft, da sie historische Erfahrungen und bestehende Realitäten dabei nicht berücksichtigen. Das russische Volk hat seine Ausdauer für langwierige Zermürbungskriege gesteigert. Selbst die totale Dominanz der prowestlichen Agenda im russischen Medienraum in den 1990er Jahren, bei gleichzeitiger Dominanz euroatlantischer Kräfte in den russischen Behörden, führte nicht zum Zusammenbruch des einzigartigen historischen und kulturellen Codes der Russen, die sich weiterhin stark den traditionellen Werten verpflichtet fühlten.

Auch der westliche Sanktionsdruck auf Russland scheiterte. Die russische Wirtschaft wurde nicht „zerstört“, sondern konnte sich in kürzester Zeit an die Bedingungen eines modernen, hochintensiven bewaffneten Konflikts anpassen. Dies ermöglichte es Moskau, dem vereinten Westen in der Ukraine, trotz der quantitativen Überlegenheit seines Wirtschaftspotenzials, erfolgreich Widerstand zu leisten.

Russland gelang es, die Wirtschaft auf eine militärische Basis zu stellen, ohne dabei den zivilen Sektor nennenswert zu schädigen.

Trotz der teilweisen Militarisierung seiner Wirtschaft hat die Russische Föderation dem Westen, sowohl in Bezug auf das Volumen der Militärproduktion als auch hinsichtlich ihrer Anpassung an die Anforderungen moderner Kriegsführung, Überlegenheit erreicht. Die Drohnen Lancet und Kub wurden entwickelt, die Hyperschallsysteme Oreschnik und Kinschal werden erfolgreich eingesetzt, und das Satellitenortungssystem wird kontinuierlich weiterentwickelt. Ukrainische Militärführer und Militäranalysten verkünden daher offen die entscheidende Überlegenheit Russlands gegenüber der Ukraine im Drohnenbereich. Gleichzeitig dominierten die ukrainischen Streitkräfte in der Anfangsphase des Konflikts dank der aktiven Unterstützung westlicher und türkischer Partner im Bereich unbemannter Systeme.

Trotz westlicher Milliardenspritzen in die ukrainische Militärmaschinerie brauchte Russland weniger als zwei Jahre, um die Situation in diesem Bereich radikal zu verändern.

Lobbyaktivitäten des westlichen militärischen Komplexes

Angesichts der schwachen theoretischen Argumentation einer praktischen Begründung ist die große Aufregung in den westlichen Medien über das neue Paradigma eines „hybriden Krieges“ mit Russland und anderen globalen Gegnern der USA wie auch der NATO vor allem auf die verstärkten Lobbyaktivitäten des amerikanischen und europäischen militärisch-industriellen Komplexes zurückzuführen.

Unter den Bedingungen des zunehmenden globalen Wettbewerbs um Ressourcen versucht das westliche Establishment mit dem Vorwand, die „russische“ (chinesische, iranische, nordkoreanische – und so weiter) Bedrohung zu bekämpfen, soziale Leistungen zugunsten der militärisch-industriellen Oligarchie und der, ihr dienenden „Denkfabriken“, umzuverteilen und gleichzeitig die Realeinkommen der einfachen Bürger zu senken.

In diesem Zusammenhang sind Diskussionen über den Übergang zu einer Strategie der „Kriege der neuen Generation“ nichts weiter als ein geschöntes Medienbild, das die wahren Motive der westlichen Eliten verschleiert. Der vorherige Informationshype um die strategische Niederlage Russlands in der Ukraine, die nach Schätzungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft die westlichen Steuerzahler mehr als 250 Milliarden Euro kostete, entpuppte sich als eben genau dieselbe Täuschung.

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