Um mit Robert Habeck zu sprechen: „Das Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer.“ Dieser andere ist der Staat. Mit seinem Staubsauger zieht er 900 Milliarden Euro aus den Banken, Geld, das für die Wirtschaft und die Bürger fehlt. Kredite werden deshalb teurer, für Bauherren, Handwerker und Betriebe. Und für jeden von uns. Während die Fernsehsender von „Investitionen in die Zukunft“ schwärmen, erleben die Bürger die Folgen bereits heute.

Von MEINRAD MÜLLER | Banken verleihen lieber an den Staat, er ist „Großabnehmer“ und einfacher zu bearbeiten als die scheibchenweisen, kleineren Darlehen. Doch warum sollte eine Bank einem Handwerker oder einer Bäckerei einen Kredit geben, wenn sie ihr Geld fast risikofrei dem Staat leihen kann? Das Geld, das vorher für Unternehmen und Bürger verfügbar war, fließt in den Staatshaushalt. Kredite werden infolge knapper und teurer.

27 Milliarden Zinsen, so viel wie die Migrationskosten des Bundes 

900 Milliarden neue Schulden bedeuten bei drei Prozent Zinsen ganze 27 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr. Diese Summe entspricht den jährlichen Ausgaben des Bundes für die Versorgung und Unterbringung von „Dauerurlaubern aus aller Welt“. Doch bezahlt werden die Schulden von denen, die morgens aufstehen und arbeiten.

Weil Rentner, Arbeitnehmer und kleine Betriebe immer stärker belastet werden, bleibt für sie unterm Strich weniger übrig. Die Menschen spüren, dass etwas nicht mehr stimmt. Die Rentenkasse steht vor dem Kollaps, das Gesundheitswesen bricht zusammen, doch die Politik findet immer neue Wege, um Milliarden umzuleiten. Die Kommentare unter YouTube-Videos sind eindeutig: „Nicht mehr zu ertragen!“, „Wir sind Weltmeister bei der Steuerlast, aber Leistung gibt es nur für Gruppen, die nie etwas beigetragen haben.“

Merz versprach vor der Wahl Stabilität, und jetzt explodieren die Schulden

Noch wird Deutschlands internationale Kreditwürdigkeit mit AAA bewertet. Doch eine Schwächung der Wirtschaft durch hohe Energiepreise und einer fast zerschlagenen Autoindustrie wird die Bonität senken. Wie sich eine Abstufung auf AA+ auswirkt, das sahen wir bereits in anderen Ländern. Die Investoren gehen bei diesem Warnsignal von einem höheren Risiko aus, was noch höhere Zinsen nach sich zieht.

Vor der Wahl schwor Merz: „Die Schuldenbremse bleibt.“ Aber jetzt wird Deutschland noch tiefer in die Verschuldung gezogen. Viele glaubten, „die da oben“ werden es schon richtig machen. Jetzt zeigt sich, dass unsere „Hausmacherlogik“ beim Gang in die Wahlkabine nicht ausgereicht hat. In der Praxis bezahlen wir unseren Wahlfehler mit steigenden Preisen und sinkender Kaufkraft. Und mit dem mulmigen Gefühl, dass damit auch deutsche Soldaten an der ukrainischen Front finanziert werden.

Die Quittung heißt Sonderbelastung. Unsere Währung heißt nicht mehr Euro, sondern Angst.


Meinrad Müller.


MEINRAD MÜLLER (71), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf UNSER MITTELEUROPA gibt es
hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.



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