Die unglaublichen Vorkommnisse rund um das ARD-Sommerinterview werden von AfD-Hassern missbraucht, um sich auf die Interviewte einzuschießen, statt den Skandal zu beleuchten.

Ein Musterbeispiel für eine solche Manipulation wurde den Zuschauern des WELT-Nachrichtensenders präsentiert. Die Welt-Moderatoren hatten den Kommunikationsprofi Béla Nikolai Anda als Gast, der eigentlich zu den skandalösen Vorkommnissen Stellung beziehen sollte. Anda ist SPD-Mitglied, Kommunikationsberater und Journalist. Er war von 2002 bis 2005, zur Zeit der rot-grünen Koalition, Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes. Da darf man sich nicht wundern, dass dieser PR-Profi die Eskapaden der Linksfaschisten nicht kritisch bzw. überhaupt nicht betrachtete, sondern ausschließlich Alice Weidel verbal attackierte. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, Unwahrheiten zu verbreiten.

Manipulation durch „Reframing“

Anda lieferte ein Musterbeispiel dafür, wie die Manipulationstaktik „Reframing“ funktioniert und wie diese anzuwenden ist. Reframing bezeichnet die gezielte Ablenkung von den eigentlichen Themen durch den Wechsel des Referenzrahmens und des Bezugspunktes.

Das sah dann so aus: Auf die eingangs gestellte Frage des WELT-Journalisten, wie es Anda ginge, als er das Interview gesehen hatte, nachdem „was da zu sehen oder zu hören oder nicht zu hören war“, ging er mit keinem Wort auf die Ungeheuerlichkeit, die eigentlich Gegenstand der Reportage sein sollte. Sofort schoss er sich auf die AfD-Chefin ein. Er fand es dumm von der ARD nicht sofort abgebrochen zu haben, weil „natürlich“ inhaltlich Alice Weidel an ein paar Punkten angeblich inhaltlich gestellt worden sei. Eine völlig blödsinnige Erfindung.

Und dann legt er los und kommentiert ausnahmslos Weidels Aussagen aus der Sicht eines SPD-Mitglieds. Über die Störenfriede verliert er kein Wort. Selbst auf die Frage der WELT-Reporterin, wie man sich als Interviewter in so einem Fall zu verhalten habe, fiel ihm nichts Besseres ein, als zu sagen, dass er „naja, einen AfD-Politiker nicht beraten will“. Bei anderen hätte er empfohlen, nicht aufzustehen und zu gehen, denn das sei „ein fatales Zeichen“. Aber selbst dem Nicht-Aufstehen-und-Gehen von Weidel konnte er etwas Kritisches abgewinnen: Sie habe die Gelegenheit erkannt, sich als Opfer zu inszenieren. Gerade so, als müsse sich ein Opfer als „inszenieren“, um als solches zu erscheinen.

Lügen und falsches Wording

Im Zuge seiner hier völlig unangebrachten Interview-Analyse aus linker Sicht bediente sich der PR-Profi, anstatt auf den Skandal einzugehen, auch Unwahrheiten, die er einfach so in den Raum stellte. Auch das ist eine gerne verwendete Manipulationstechnik. Selbst bei den Wörtern, die er Weidel unterschiebt, wird genau abgestimmt, wie diese auszuformulieren sind, um Weidel das Wort im Mund umzudrehen.

Hierzu ein Beispiel:
„Die einzige Antwort, die sie gebracht hat, war das Kürzen des Bürgergelds“, sagt Anda zu den Welt-Moderatoren, nachdem er völlig grundlos die Frage ins Spiel gebracht hat, wie Weidel ihre Wahlgeschenke finanzieren könnte.

  • Lüge Nr. 1: „Kürzung des Bürgergeldes“. Hier soll bei Bürgergeldempfängern, die vermutlich vorzugsweise die AfD wählen, weil sie vielfach Opfer dieser Wirtschaftskrise wurden, Angst geschürt werden, dass ihre Zuwendungen gekürzt werden. Das stimmt nicht! Weidel hat ausdrücklich betont, dass die Auszahlung des Bürgergeldes an Ausländer zu stoppen sei. Von „Kürzungen“ kein Wort.
  • Lüge Nr. 2: „Die einzige Antwort, die sie gebracht hat.“ Das ist ebenfalls eine glatte Lüge: Weidel zählte unter anderem auf, dass beispielsweise bei den Milliardengeschenken an die Ukraine oder den Milliarden für das Patriot-System Sparpotenzial vorliege. Vermutlich hätte sie noch mehr Beispiele nennen können, wenn man ihr in diesem Punkt nicht pausenlos ins Wort gefallen wäre.

Man müsse auch „solche Punkte von ihr“ wie das Abschieben von abschiebepflichtigen Syrern „aushalten“, da ja dann „tausende“ Flüge notwendig wären. Was natürlich völliger Blödsinn ist, da viele dieser vormals Geflüchteten auch freiwillig zurückkehren würden, wenn man ein entsprechendes Programm samt Anreizen entwickeln würde.

Am Ende des Gesprächs erklärte Anda dann großzügig, dass „auch die AfD ihren Platz im deutschen Fernsehen hat, und zwar ungestört von anderen.“ Allein die Tatsache, dass dies noch extra erwähnt werden muss, beweist, wie sehr das politische Klima bereits beschädigt ist.

Hier das gegeständliche Gespräch auf WELT:

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ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel und Stellungnahme zu Störaktionen

Zum Sommerinterview: Abgekartetes Spiel von ARD mit Linksfaschisten



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