Von WOLFGANG HÜBNER | Trump, Putin und Xi sind erleichtert: Ihre gefährlichste Gegenspielerin aus Hannover tritt ab. Der Stern der feministischen Außenpolitik erlischt am Himmel; die deutsche Sprache verliert ihre originellste Interpretin; eine Maskenbildnerin ihre schwerste Herausforderung; die deutschen Grünen werden nie mehr so sein, wie sie waren: Annalena Baerbock verlässt mit einem schon jetzt historischen Abschiedsbrief das Rampenlicht der Weltpolitik.

Sie zieht damit die Konsequenzen aus einer Situation, die sie in dem Brief so beschreibt: „Denn in einer sich so rasant verändernden, ruchloseren Welt, werden die Rezepte von gestern die heutigen Herausforderungen nicht lösen.“ Soviel Einsicht ist löblich und macht uns noch einmal schmerzlich bewusst, was wir und die Ukraine an dieser Ausnahmepolitikerin verlieren.

Doch Annalena ist auch stolz auf ihre Arbeit: „Zunächst aus der Opposition und dann beinahe dreieinhalb Jahre in der Regierung haben wir für viele Menschen in unserem Land daran gearbeitet, das Leben einfacher und im Lichte des Russlandkrieges sicherer zu machen.“ Allein die poetische Formulierung „im Lichte des Russlandkrieges“ wird dem grünen Ausnahmetalent einen Platz in der deutschen Literaturgeschichte sichern.

Bedauerlich ist allerdings, dass der „Russlandkrieg“ nun ohne die Politikerin weitergehen muss, die ihn einst mit Todesmut erklärt hat. Wer soll nun Rache für Stalingrad nehmen, wer soll all ihre ebenso treuen wie teuren Freunde in Kiew vor Donald und Wladimir schützen, wenn Annalena nicht mehr im Auswärtigen Amt obwaltet? Diese bohrenden Fragen nimmt die junge Frau mit in den Vorruhestand, den sie ohnehin nicht unbelastet antritt: „Das Wahlergebnis und die Tatsache, dass wir nicht mehr regieren, schmerzen, ohne Frage. Noch mehr treiben mich die rechtsextremen Ergebnisse um und der Backlash gegenüber allem Progressiven.“

Was Annalena nicht schreibt, aber was jeder mitfühlt in diesen schweren Stunden des Abschieds von der großen Bühne: Wie gerne sie nach Putin und XI auch Trump den progressiven Stinkefinger gezeigt hätte! Stattdessen will die zweifache Mutter nun ihr Leben neu sortieren, hatten doch „diese intensiven Jahre auch einen privaten Preis“. Wir, die wir den politischen und wirtschaftlichen Preis für Annalenas Wirken zu bezahlen haben, sind jedenfalls ärmer geworden. Und in Kiew wird halbmast geflaggt. Irgendwie wird Trampolina aber auch uns fehlen!


Wolfgang Hübner.
Wolfgang Hübner.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Geopolitik, Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite und seinen Telegram-Kanal erreichbar.

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