Von MEINRAD MÜLLER | Am 16. November 2025 war offiziell Volkstrauertag. Ich dachte zurück an 1965, an die 150 Bürger, die nach der Sonntagsmesse vor dem Kriegerdenkmal standen. Ich war elf und der Ministrant mit einem Weihrauchfass neben dem Herrn Pfarrer. Jeder sah die 62 eingemeißelten Namen der Gefallenen und Vermissten des Dorfes. Ich sehe noch die alten Männer vor mir, die beim „Ich hatt’ einen Kameraden“ geweint haben, als die Blaskapelle das Lied spielte. Heute haben wir eigentlich jeden Tag Volkstrauertag.

Wir trauern um uns selbst. Wir betrauern unser Land. Wir haben diesen Stadtbildzustand zugelassen. Wir trauern um die alten Zeiten. Und wir, das Volk, das bedrückter lebt, ist innerlich schon halb tot. Weil wir uns nicht gewehrt haben, genau wie die Alten im vorigen Jahrhundert. Sie wurden in den Krieg geschickt, uns hat man den Krieg vor die Nase gesetzt. Es ist ein Gefühl von Scham und Depression. Die da oben haben uns das eingebrockt.

Viele sagen: Nationalstolz ist gefährlich. Ich sage: Ohne ihn ist es echt gefährlich. Ohne Nationalstolz geht jedes Volk früher oder später kaputt. Nationalstolz ist das Selbstbewusstsein eines Volkes. Wir kennen alle Menschen ohne ein Fünkchen Selbstbewusstsein und wir nennen sie Jammerlappen oder Fähnchen im Wind. Und dazu wurden wir gedrängt.

Nationalstolz ist das Selbstbewusstsein eines Volkes

Der gesunde Nationalstolz, der uns ausgetrieben wurde, heißt nicht Hass und nicht Arroganz. Er heißt Dankbarkeit für die Generationen vor uns, Respekt vor dem, was sie geschaffen haben, und Verantwortung, dass es nicht weiter zerstört wird. Von unfähigen Politkern, die mit einem Federstrich zunichte machen, was Jahrhunderte wuchs. Wenn Bürgern das Hissen der eigenen Fahne verboten wird, in welchem Stadium sind wir dann schon?

Wer stolz auf sein Land ist, der kümmert sich, arbeitet härter, weiß wofür. Wer aber nicht stolz sein darf, wer sich ständig schämen muss, der wird depressiv. Und diese Depression frisst sich durch die ganze Gesellschaft. Es lähmt uns am Schreibtisch und an der Werkbank. Wenn sich Ideen nicht mehr lohnen, dann verkümmert der Erfindergeist, der unser Land einst groß machte.

Wir sind nicht mehr stolz auf unsere Arbeit, auf unsere Produkte, auf „Made in Germany“, das die ganze Welt immer noch will und schätzt. Weil Stolz verpönt ist. Wir bücken uns, wir entschuldigen uns, wir lassen uns einreden, dass alles, was wir können, irgendwie „schuldig“, „klimaschädlich“ oder „rückständig“ ist. Unsere eigene Politik macht uns depressiv, und mit gesenktem Kopf entsteht kein zweites Wirtschaftswunder. Gar nichts entsteht mehr.

Währenddessen präsentieren Neubürger aus aller Welt laut und arrogant ihren Stolz auf ihre Herkunftsländer, die undemokratisch, frauenfeindlich und rückständig sind. Sie dominieren in Mannschaftsstärke unser Stadtbild, brüllen Parolen, und wir trauen uns nicht mal, zu fragen „Warum seid ihr nicht dort geblieben?“ wenn es dort doch so schön ist

Schauen wir nach China, Japan, USA, Polen an. Die haben Nationalstolz. Das ist Selbstbewusstsein. Ohne es lebt man in Angst und Zweifel. Wann gehört man denn noch zu den „Guten?“ Wenn die bunten Fahnen wehn?

Darum sage ich es ganz klar: Nationalstolz ist nicht das Problem. Das Lächerlichmachen von Nationalstolz ist das Problem. Ohne ihn geht alles verloren, und genau das passiert gerade, jeden Tag. Höchste Zeit, dass wir die Köpfe wieder heben. Und um uns blicken. Und sagen was falsch läuft. Und das Kreuzchen nicht dort machen, wo die Totengräber hausen.


Meinrad Müller.
Meinrad Müller.

PI-NEWS-Autor Meinrad Müller (71), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf PI-NEWS gibt es hier, seinen privaten Blog finden Sie hier.

The post Deutschland: Wenn Nationalstolz schon „Nazi“ ist  appeared first on PI-NEWS.

​PI-NEWS 

Abbildung des Banners Merch Gegen Oben
Nach oben scrollen