Angeblich solle ja die Ukraine mit den, durch Deutschland uneingeschränkt spendenfreudig zur Verfügung gestellten „Wunderwaffen“, so ganz und gar unzufrieden sein. Fehleranfälligkeit und mangelnde Haltbarkeit, auch abseits der Feindeinwirkung, gehören dabei zu den Kritikpunkten.
Zu „kompliziert“ und zu teuer
Die Leoparden und die Panzerhaubitze 2000 gehen unter Gefechtsbedingungen, auch ohne Feindeinwirkung, schnell kaputt und müssen dann von weit abgelegenen Spezialwerkstätten, zum Beispiel in Polen, gewartet und repariert werden, weil sie für eine Instandsetzung im Feld schlichtweg zu kompliziert sind, wie auch uncutnews berichten konnte.
Das IrisT-System funktioniert zwar recht gut, doch die Munition ist viel zu teuer. Ausgerechnet der, von der Bundeswehr längst ausgemusterte Flakpanzer Gepard, wird ausnahmslos als zuverlässiges System gelobt. Offenbar noch gute „Alte Qualität“ made in Germany.
Solche Schilderungen lassen das neue deutsche Modewort „Kriegstüchtigkeit“ in einem gänzlich neuen Licht erstrahlen. Offenbar scheint sich auch hier die Geschichte zu wiederholen, „deutsche Wunderwaffen“ sind zwar gefürchtet, aber letztlich wohl doch noch nicht ganz „ausgereift“.
Friedrich Merz hat sein Wahlversprechen, den Taurus an die Ukraine zu liefern, zur Überraschung Aller nach der Wahl wiederholt, also ausnahmsweise nicht gebrochen. Im Gespräch mit Caren Miosga, hatte er sinngemäß erklärt, die Ukraine müsse die Fähigkeit erhalten, „vor die Lage“ zu kommen. Der Taurus sei daher bestens geeignet, um die Brücke von Kertsch als wichtigen Nachschubweg russischer Truppen so richtig zu zerstören, was, wie wir wissen, mit anderen Mitteln bisher nur unzulänglich gelungen sei.
Wie brauchbar ist Taurus in der Ukraine?
Einen echten Kampfeinsatz der Taurus hat es eben noch gar nicht gegeben, seit die 600 Exemplare der Bundeswehr zwischen 2005 und 2010 in ihre Bunker verschafft wurden. Man kann daraus übrigens ableiten, dass die Produktionskapazitäten damals gerade für 100 Exemplare pro Jahr ausgereicht hatten und seither kaum noch genutzt worden war (43 für Spanien, 260 für Südkorea, und ein paar für Schweden).
Relativ sicher ist jedoch, dass diese Taurus` auf geheimnisvolle Weise verrotten. 300 Exemplare, womöglich die aus den Produktionsjahren 2005, 2006 und 2007 sind, glaubt man Wikipedia allerdings nicht einsatzfähig. Könnte sein, wenn das so weitergeht, dass bis 2028 auch der letzte Taurus nichts mehr „funktioniert“, weshalb es für die Bundeswehr kein Verlust wäre. Da Liefert man die Dinger jetzt noch rasch an die Ukraine, wo sie auf die eine oder andere Weise ebenfalls ihr Ende erleben werden.
Zu den allerdings bekannten Nachteilen des Taurus bei einem Einsatz durch die Ukraine gehört, dass der Taurus, konzipiert als eine Luft-Boden-Waffe, freilich nicht von alleine hochkommt. Wer den Taurus in ein Ziel lenken will, braucht dazu ein Flugzeug. Aber eben nicht irgendeines, sondern entweder einen Tornado, einen Eurofighter oder die amerikanische F18 in der, für Spanien eigens für den Taurus umgerüsteten Version, oder eine schwedische Saab JAS 39 Gripen.
Die Ukraine verfügt freilich über keines dieser Flugzeuge. Da würde dann wohl abermals an anderer Stelle um Nachschub gebettelt werden müssen. Auch dementsprechend an besagten Maschinen ausgebildete Piloten gibt es natürlich in der Ukraine nicht.
Die Russen wissen das natürlich, die kennen wahrscheinlich sogar jede einzelne Seriennummer der Produkte aus dem Hagenauer Forst.
Dies alles vor dem Hintergrund eines amerikanischen Präsidenten, der ernsthaft versucht, mit den Russen zu einer Einigung über das Ende des Krieges in der Ukraine zu gelangen.
Die Frage drängt sich somit auf, wer also könnte über die Möglichkeiten verfügen, deutsche Taurus-Flugkörper gegen den Willen des US-Präsidenten in die Luft zu bringen und Ziele in Russland anzugreifen, und dies im vollen Bewusstsein der Tatsache, damit höchstwahrscheinlich den Startschuss für den Dritten Weltkrieg zu liefern?
***
__________________________________________________________________________________