Die Bundesrepublik stockt ihren Beitrag zur europäischen Weltraumagentur ESA kräftig auf. Statt wie bisher geplant 3,5 Milliarden Euro will Bundesforschungsministerin Dorothea Bär (CSU) jetzt 5 Milliarden Euro zum Budget der ESA beisteuern. ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher schlug für den Zeitraum von 2025 bis 2028 ein Budget in Höhe von 22 Milliarden Euro vor. Deutschland würde demnach knapp ein Viertel davon tragen. Deutschland war schon bisher der größte Beitragszahler der ESA. 

Die ESA ist bestrebt, ihre Abhängigkeit von den USA zu minimieren. Zudem verschwimmen die Grenzen zwischen der eigentlich zivilen Ausrichtung der ESA und einer militärischen Nutzung der Agentur zusehends. Deutschlands Absicht, die ESA verstärkt zu unterstützen, hat auch damit zu tun. In einer Vorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestages hieß es kürzlich, zahlreiche ESA-Projekte seien militärisch „hoch relevant“. 

Neben der Weltraumagentur ESA unterstützt Deutschland auch die Pläne der EU für die Entwicklung eines europäischen Luft- und eines Weltraumschutzschildes. Am „Fahrplan für die Verteidigungsbereitschaft 2030“ der EU, der in der ersten Hälfte des kommenden Jahres starten soll, beteiligt sich Deutschland mit 35 Milliarden Euro. Die Höhe des Betrages ist auch der Tatsache geschuldet, dass Deutschland dort eine führende Rolle einnehmen will.

Ein deutsches Ziel ist die Errichtung einer „Weltraumsicherheitsarchitektur“. Die Militarisierung des Weltraums fällt zusammen mit dem deutschen Streben, wieder zur größten Militärmacht in Europa aufzusteigen. Ob aber allein durch mehr finanzielle Mittel der Rückstand Deutschlands und der EU zu den Raumfahrtnationen Russland, China und den USA aufgeholt werden kann, steht im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen.

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