Rahmanullah Lakanwal, der verdächtige und festgenommene 29-jährige Attentäter von Washington, hat während der US-Besatzung Afghanistans für die CIA gearbeitet, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten. Der afghanische Einwanderer, der im Jahr 2021 offiziell in die USA einreisen durfte, war demnach registriertes Mitglied einer von der CIA unterstützten paramilitärischen Spezialeinheit, der sogenannten „Zero Units“ – einer der Eliteeinheiten Afghanistans zur Terrorismusbekämpfung. US-Präsident Trump gab gestern im Oval Office persönlich bekannt, dass das 20-jährige Mitglied der Nationalgarde von West Virginia seinen Verletzungen erlegen ist.

Am Mittwoch soll der afghanische Staatsangehörige unweit des Weißen Hauses aus nächster Nähe auf zwei Mitglieder der Nationalgarde von West Virginia geschossen haben, während diese auf Streife waren. Der mutmaßliche Attentäter wurde vor Ort festgenommen. Eines der beiden Opfer, die 20-jährige Sarah Beckstrom, erlag am nächsten Tag ihren Verletzungen, während sich der Stabsfeldwebel der US-Luftwaffe Andrew Wolfe weiterhin in kritischem Zustand befindet.

Zuständige Ermittler erklärten, Lakanwal sei im Rahmen eines Sonderprogramms in die USA eingereist, das eingerichtet wurde, um gefährdete Afghanen – darunter auch diejenigen, die mit westlichen Truppen zusammengearbeitet haben – nach der Rückeroberung des Landes durch die Taliban im Jahr 2021 zu evakuieren. CIA-Direktor John Ratcliffe bestätigte am Donnerstag in Washington entsprechende Medienberichte. So durfte der Verdächtige im September 2021 „aufgrund seiner früheren Tätigkeit für die US-Regierung, darunter die CIA, als Mitglied einer Partnerstreitmacht in Kandahar, die kurz nach der chaotischen Evakuierung aufgelöst wurde“, offiziell in die USA einreisen. Die New York Post berichtet, dass „Mitglieder der afghanischen Einheit auch an vorderster Front zusammen mit paramilitärischen Offizieren der CIA kämpften“. Weiter heißt es:

„Einer seiner Cousins erzählte der Associated Press, dass er 2012 als Wachmann für die Einheit angefangen habe. Später wurde er zum Teamleiter und GPS-Spezialisten befördert.“

Einige dieser geheimen afghanischen Einheiten wurden laut der Organisation Human Rights Watch „für Brutalitäten und Misshandlungen während des gesamten Krieges verantwortlich gemacht“. Die Menschenrechtsorganisation stellte in einem Bericht aus dem Jahr 2019 fest, dass diese Einheiten für „außergerichtliche Hinrichtungen und Verschleppungen“ sowie Luftangriffe auf medizinische Einrichtungen verantwortlich waren.

„Dieser Person – und so vielen anderen – hätte niemals erlaubt werden dürfen, hierher zu kommen“, so Ratcliffe weiter. Er schloss sich damit den Äußerungen von Präsident Donald Trump an, der zuvor seinen Vorgänger Joe Biden samt seiner Administration für den „katastrophalen“ Abzug der US-Truppen scharf kritisiert hatte. Trump persönlich informierte dann am gestrigen Tag aus dem Oval Office darüber, dass die 20-jährige Armeeangehörige an den Schussverletzungen verstarb.

FBI-Direktor Kash Patel bestätigte ebenfalls am gestrigen Tag, dass Lakanwal „in Afghanistan Beziehungen zu verbündeten Streitkräften unterhielt“, um vor Pressevertretern zu erklären, dass genauere frühere Verbindungen derzeit weiter untersucht werden.

Der ehemalige US-Kommandant berichtete der britischen BBC, dass Lakanwal demnach fünf Tage vor dem Einmarsch der Taliban in die Hauptstadt im August 2021 von Kandahar nach Kabul umgezogen sei und sechs Tage später in die USA ausgeflogen worden sei. Zuletzt lebte er laut Medien mit seiner Ehefrau und seinen Kindern im Nordwesten des US-Bundesstaats Washington.

Am Donnerstag hat US-Justizministerin Pam Bondi gegenüber dem US-Sender Fox News erklärt, dass die US-Regierung beabsichtige, Lakanwal „wegen Terrorismus anzuklagen und ‚mindestens‘ eine lebenslange Haftstrafe zu beantragen“.

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