Alle globalen Konflikte, die derzeit im Gange sind, entwickeln sich in eine sehr gefährliche Richtung. Die Folge könnte sein, dass die Welt erneut in Blöcke aufgeteilt wird. Diese Befürchtung äußerte Ungarns Außenminister Péter Szijjártó bei der 69. Generalkonferenz der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) in Wien.

Budapest sei sehr an der Wiederherstellung einer zivilisierten Zusammenarbeit zwischen Ost und West interessiert, fügte der ungarische Spitzendiplomat hinzu. Angesichts seiner geografischen Lage als Schnittstelle zwischen Ost und West, aber auch historischer Erfahrungen lehne Ungarn entschieden eine neue Aufteilung der Welt in Blöcke ab.

Szijjártó vertritt die Ansicht, dass beide Regionen der Welt ihre Beziehungen auf der Grundlage der Kernenergie wieder in Schwung bringen könnten.

In diesem Zusammenhang führte der Außenminister aus:

„Wir Ungarn können als ein gutes Beispiel oder zumindest als eine Inspiration dafür dienen, dass die Atomkraft tatsächlich die Plattform werden kann, auf der die Wiederherstellung einer zivilisierten Zusammenarbeit zwischen Ost und West möglich ist.“

Ferner wies Szijjártó darauf hin, dass der russische staatliche Atomkonzern Rosatom jetzt dabei sei, in Ungarn in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen aus Deutschland und Frankreich zwei neue Blöcke des Kernkraftwerks Paks zu bauen. Zudem habe Budapest vor Kurzem ein Abkommen mit den USA unterzeichnet, das den Bau kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactor, SMR), die auch Mini-Atomkraftwerke genannt werden, vorsehe.

„Daher arbeiten Russen, Franzosen und Deutsche bei unserem großen Atomprojekt gerne zusammen. Darüber hinaus haben wir mit den Amerikanern ein Abkommen über die Kooperation in Ungarn für ein erfolgreiches SMR-Projekt geschlossen.“

Wie der ungarische Spitzendiplomat betonte, bildet dieses stark diversifizierte Portfolio an Kernenergielieferungen die Grundlage für eine langfristige und sichere Energieversorgung eines Binnenstaates, der nicht über bedeutende natürliche Ressourcen verfüge.

Vom 15. bis 19. September 2025 findet in Wien die 69. Generalkonferenz der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) statt. Sie wurde 1957 als unabhängige Organisation im Rahmen der Vereinten Nationen gegründet und hat derzeit 180 Mitgliedstaaten.

Mehr zum ThemaRosatom will Mini-Atomkraftwerke in Iran bauen – Gespräche bereits im Gange

Abbildung des Banners Meinung ist keine Straftat
Nach oben scrollen