„Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Diesen Absatz aus dem Matthäus Evangelium kann man eins zu eins auf die derzeitige amerikanische Außenpolitik anwenden!

Von FRANZ FERDINAND | Man erinnere sich, welche Erwartungen Donald Trump geweckt hatte. Unter dem Slogan „Make Amerika Great Again“ hatten viele Menschen eine Gesundung Amerikas an Haupt und Gliedern verstanden:

Zuvorderst sind da einmal die gigantischen Schulden von etwa 37 Billionen Dollar, die Amerika in den Abgrund ziehen. Da fallen pro Jahr mehr als eine Billion Dollar Zinsen an. Das ist mehr als der „Verteidigungshaushalt“. Obendrein bedingen die hohen Schulden hohe Zinsen, die Gift für die Wirtschaft sind.

Diese Schulden können nur reduziert werden, wenn alle unnötigen Ausgaben, insbesondere die von Amerika angezettelten Kriege gestoppt werden. Dieser Schuldenberg wurde zum guten Teil durch die vielen Kriege verursacht, die Amerika geführt hatte, um seine globale Hegemonie zu verteidigen.

Es hat auch eine Zeit lang so ausgesehen, als ob Trump sich mit einer multipolaren Welt abfinden würde. Damit hätte sich der Ukrainekrieg und die endlosen Nahostkriege erübrigt.

Eine Verständigung mit Russland hätte für die amerikanische Wirtschaft ein Booster werden können, da Russland und Amerika natürliche Partner sind.

„wes Brot ich ess, des Lied ich sing“

Was Trump von all diesen Herrlichkeiten wirklich wollte, werden wir höchstwahrscheinlich nie erfahren. Tatsache ist jedoch, dass er auf die neokonservative Agenda, die von der Israel-Lobby und dem militärisch-industriellen Komplex vorgegeben wird, voll eingeschwenkt ist. Diese Akteure haben seinen Wahlkampf finanziert und jetzt gilt das Motto; „wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.

Der Ukrainekrieg soll jetzt von der EU finanziert werden. Waffen sollten, wenn möglich aus Amerika bezogen werden (wie z.B. die Patriot-Abwehrsysteme).

Um Frieden geht es den Amerikanernin der Ukraine nicht mehr, höchstens um eine heuchlerische „Feuerpause“, die so wie das Minsk II Abkommen dem Werte-Westen eine dringend notwendige Verschnaufpause verschaffen soll, um den Krieg danach verstärkt weiterführen zu können. Auf so eine Blödheit lässt sich Putin aber kein zweites Mal ein.

Werte-Westen keine diplomatischen Lösungen

Völlig entlarvend war die Unterstützung des unprovozierten und völkerrechtswidrigen Angriff Israels auf den Iran mit dem Sanctus der USA, während Verhandlungen zwischen dem Iran und der IEAO im Gange waren. Unter den gezielt ermordeten Iranern war auch der Chefverhandler für die IAEO. Damit zeigte Trump, dass er an Diplomatie nicht mehr interessiert ist.

Somit ist aber für Putin eine diplomatische Lösung des Ukrainekonfliktes keine Option mehr. Nach dem Minsk II-Desaster ist dies nun das zweite Beispiel, dass man mit dem Werte-Westen keine diplomatischen Lösungen anstreben kann. Der Ukrainekrieg muss nun bis zum bitteren Ende, das heißt bis zur vollständigen Niederlage der Ukraine, geführt werden.

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat unlängst erklärt, dass eine Niederlage Russlands im Ukrainekrieg für China unakzeptabel ist (Chinas Außenminister Wang bei EU: Keine Niederlage Russlands ).

Somit ist der Ukrainekrieg nicht mehr bloß ein Stellvertreterkrieg des Werte-Westens gegen Russland, sondern Teil eines Dritten Weltkrieges, indem der Westen sich auch China als Gegner aufgehalst hat. Da China auch den Iran unterstützt, verschmelzen die beiden Konfliktzonen Ukraine und Naher und Mittlerer Osten zu einem Großkonflikt.

Pazifik als nächster nächster Krisenher

Eine dritte Konfliktzone, wo derzeit noch nicht geschossen wird, ist der Pazifik, wo die USA versucht, alle Anrainer gegen China in Stellung zu bringen.

Insgesamt zeigt sich also, dass Trump wie alle seine Vorgänger den Planeten beherrschen möchte und alle jene Länder, die sich der amerikanischen Hegemonie nicht unterordnen wollen, mit Krieg überziehen möchte. Hauptgegner sind somit Russland, China, Persien und Nordkorea.

Russland soll mit Hilfe der Ukraine als Rammbock zerschlagen werden und im Iran wird ein Regimewechsel durch fortgesetzte Angriffskriege und Sanktionen angestrebt.

„… Options for a New American Strategy toward Iran“

Die unglaubliche Arroganz, mit der die USA gegen das 10.000 km entfernte Persien vorgehen will, erkennt man aus einer „Studie“ mit dem Titel „Which Path to Persia, Options for a New American Strategy toward Iran“, die nicht einmal geheim ist.

In diesem Papier werden neun unterschiedliche Strategien diskutiert, wie man mit Persien umgehen will:

  1. Überzeugung
  2. Zuckerbrot und Peitsche
  3. Invasion
  4. Luftangriffe
  5. „Überlassen wir es Bibi“, die Israeloption
  6. Regime Change
  7. Farbenrevolution
  8. Umsturz durch die Unterstützung eines Aufstands von Minderheiten und oppositionellen Gruppen
  9. Militärputsch

In dieser „Studie“ wird eingeräumt, dass der Iran für die USA schon wegen der Entfernung keine Bedrohung darstellt, selbst wenn der Iran über Atomwaffen verfügen würde. Auch wird zugegeben, dass der Iran nie irgendeinen Terroranschlag gegen die USA durchgeführt hat. Es geht also zugegebener Maßen nur um Geopolitik. Der Iran gefährde die Interessen von amerikanischen Verbündeten, womit hauptsächlich Israel gemeint ist. Dabei wird implizit zugegeben, dass der Staat Israel ein amerikanischer Vasallenstaat ist.

Die USA ist also auch unter Donald Trump ein Hegemon, der die ganze Welt in den Abgrund reißen will, nur um die Vorherrschaft der USA zu sichern.

Somit ist also seine Parole „Make America Great Again“ ein Eingeständnis, dass diese Vorherrschaft im Bröckeln ist.

Die Mainstream-Medien, die anfangs Trump kritisch gegenüberstanden, sind plötzlich alle ganz zufrieden mit ihm, da er ja doch auf der „richtigen“ Linie liegt, auch wenn er mit seinen Eskapaden die ganze Welt in Atem hält.



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