Von RAINER K. KÄMPF | Erfahrungsgemäß kommt irgendwann der Punkt, an dem man feststellt, dass die Geister, die gerufen waren, nicht mehr verschwinden. Im Gegenteil: sie laufen aus dem Ruder und gehen auf die los, die sie stillschweigend zumindest geduldet hatten.
Diese Erfahrung macht jetzt die Union in Deutschland. Neu ist es nicht, dass ein Mob enthemmter Gestalten auf Politiker losgeht und die Zivilgesellschaft zersetzt. Bisher waren es vorwiegend Funktionsträger der AfD, die sich dem Pöbel entgegenstellen mussten.
Das Establishment hielt sich insgeheim schadenfroh zurück, mit dem wohligen Gefühl, scheinbar immun zu sein. Dieser Damm ist gebrochen. Die Sturmtruppen des linksrevolutionären Bodensatzes gehen auf die selbsternannte Mitte los im Wahn, die woke Herrschaft zu stützen und weiter auszubauen.
Begleitet von den linksgrünen Regimemedien wollen sie einen Sturm über Deutschland fegen lassen. Vergessen die geheuchelte Gemeinsamkeit mit den Pseudokonservativen, und sogar das Kanzlersurrogat aus dem SPD-roten Filz wird im Wahlendkampf links liegen gelassen.
Der öffentlich-rechtliche Medienkonsument erhält seine täglich überdosierte Hirnwäsche in Form eines Habeck-Hypes, der normalen Menschen das Fürchten lehrt. Habeck soll offensichtlich wirklich Kanzler werden. Oder zumindest Vize unter den Dunkelgrünen.
Deutschland, mir graust vor dir! Freuen wir uns darüber, dass es in diesen dystopischen Zeiten eine Weidel gibt, die ein freundliches Verhältnis zu den USA pflegt, die Orban treffen wird und die Ehre hat, von Ueli Maurer aus der Schweiz zünftig gegrüßt zu werden: „Hoi Alice und grüezi mitenand.“
Musk hat Recht: Die einzige Rettung des Landes liegt offensichtlich bei der Blauen Partei allein. Rundherum im Ausland wird das zunehmend erkannt, bloß die Mehrheit der Deutschen scheint erkenntnisresistent. Vielleicht wäre ein Kanzler Habeck doch nicht so verkehrt. Sozusagen als ultimative endzeitliche Rosskur. Belassen wir es lieber beim Konjunktiv, andernfalls träfe der Vorwurf des bösartigen Zynismus zu.
Katrin Göring-Eckardt hatte auf jeden Fall eine visionäre Eingebung („Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich sag‘ euch eins: Ich freu mich drauf!“) und kann sicher als das Orakel von Thüringen in die Geschichte eingehen. Genau das werden auch die Jahre, durch die wir derzeit treiben und falls Deutschland diesen Sturm übersteht, ist es hoffentlich geheilt und Geschichte wird sich zum Wohle unseres Volkes ausnahmsweise mal nicht wiederholen. Die nachfolgenden Generationen werden sowieso lange herumlaborieren müssen, an diesem gesellschaftlichen Karzinom des woken evolutionären Fiaskos.
In knapp drei Wochen wissen wir, ob die Chance besteht, den Kurs noch zu korrigieren oder ob die AfD noch eine angebrochene Legislatur kämpfen muss, um dieses Land zu regieren. Bleibt zu hoffen, dass es dem Wähler an Geduld mangelt.
PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.
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