Die globale Mehrheit kann nur rätseln, wie die politischen Vertreter der US-Vasallen-Staaten in Europa es schafften, ihre Länder politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich zum Nachteil der eigenen Bevölkerung gegen die Wand zu fahren. Wladimir Putin versucht die suizidale Politik des EU-Polit-Establishments allgemein verständlich darzustellen.
Putin: „… Offizielle in Deutschland und Europa vermitteln
den Eindruck, im Einsatz des US-Geheimdienstes stehen!“
[…]
Frage: … und, falls ich darf, ein philosophischer Exkurs: Was passierte insgesamt? Wie kam es, dass es eine Zeit gab, in der der deutsche Bundeskanzler Sie besuchte und Sie sich dann häufig auf Deutsch unterhielten? Und jetzt diskutiert man über die Möglichkeit, stattdessen besagte Oreschniks [russische Hyperschallrakete neuester Bauart] einzusetzen?
Vielen Dank!
Wladimir Putin: … Wir wollen uns jetzt einem ernsten Thema zuwenden: Insbesondere der Frage, die mit den Beziehungen zu Europa und westlichen Ländern im Allgemeinen zusammenhängt. Rückblickend betrachtet haben wir uns diesbezüglich sehr weit aus dem Fenster gelehnt: Zwar war ich selbst daran nicht beteiligt, doch die Generation früherer Staats- und Regierungschefs ging so weit, die Sowjetunion aufzulösen, um – wie es mir scheint – Russland Teil des zivilisierten Westens werden zu lassen. Sie gingen davon aus, dass nachdem die Mauern der ideologischen Konfrontation gefallen wären, wir Teil der zivilisierten Welt werden könnten.
Doch, nichts dergleichen ist geschehen. Es stellte sich heraus, dass neben all dem, was mit Ideologie zu tun hat, noch geopolitische Fragen und Interessen existieren: Uns wurde praktisch sofort aufgezeigt, welcher Platz – irgendwo in einer fernen Ecke – uns zukäme.
Aber das war noch nicht alles: Sie begannen, separatistische – und terroristische Kräfte im Kaukasus zu unterstützen und versuchten, Russland von innen heraus zu destabilisieren. Wohl dachten sie über genug Macht zu verfügen, um uns zu schaden. Wir wurden damit fertig und mussten da durch. Doch, wir versuchten alles in unserer Macht, um die Beziehungen [zu westlichen Ländern] aufzubauen. Ich habe schon oft darüber gesprochen, doch möchte keine Zeit verlieren, um es zu wiederholen. Das war es: Es hiess Nein und beim Nein sollte es bleiben!
Es folgten die NATO-Ost-Erweiterungen in fünf Wellen bzw. inzwischen könnte man von sechs schon sprechen!
Alle unsere Einwände – alle unsere Bedenken wurden einfach zur Seite gewischt. Sie verfolgten stur ihren eigenen Weg. So ist es nun mal. So haben sich unsere Beziehungen – inklusive zu Europa- entwickelt.
Ja, ich weiß, was einige europäische Staats- und Regierungschefs zu mir sagten. Ich erwähnte es schon, doch möchte es wiederholen, weil es wichtig ist – sie meinten:
„Wir sind gegen den NATO-Beitritt der Ukraine. Sie sollen wissen, dass wir dagegen sind und wir werden dagegen stimmen!“
Auf meine Frage, warum Sie später – im Jahr 2008 – in Bukarest der Ukraine die Tür zur NATO geöffnet hätten, fiel ihre Antwort einfach aus:
„Die Amerikaner hatten uns stark unter Druck gesetzt!“
So sah es aus! Doch was würde passieren, falls die USA ihren Druck noch weiter erhöhen würden? Würde das reichen, um ein Papier, welches die Ukraine zum NATO-Mitglied machte, unterzeichnet zu kriegen?
Die Position der Vereinigten Staaten hat sich seither nicht verändert. Die USA sagten uns: „Wie auch immer, wir werden die Ukraine jetzt nicht aufnehmen!“ Warum wollte man die Ukraine damals nicht aufnehmen? Weil die Ukraine noch nicht dazu reif war – sie hätte bestimmte Phasen der Vorbereitung für ihren Beitritt noch durchlaufen müssen. Es hiess zwar: „Wir werden es jetzt nicht tun!“ Doch, wenn es soweit gewesen wäre, hätte man sie aufgenommen. Zugleich würden die USA wieder Druck auf die Europäer ausüben, sodass diese einmal mehr zustimmen würden. Man sehe nur, was inzwischen abläuft: Es geschieht vor den Augen der ganzen Welt!
Ich meine, Europa wurde aufs äusserste marginalisiert:
Europa hat aufgehört, als unabhängiges Zentrum – als unabhängiges politisches und souveränes Zentrum der internationalen Politik zu agieren.
Es wird nicht zögern nach der Pfeife der US-Regierung zu tanzen, selbst wenn es gegen die eigenen Interessen ginge:
Gelegentlich gewinne ich den Eindruck, dass hochrangige Offizielle in Deutschland und anderswo in Europa, im Einsatz des US-Geheimdienstes stehen!
Sie arbeiten nicht im besten eigenen Interesse – in diesem Fall – des deutschen Volkes. Wie kann man mit all dem, was da abgeht, nur einverstanden sein?
Die Energiepreise in einigen US-Bundesstaaten sind drei- bis fünfmal niedriger als in Europa, insbesondere Deutschland. Ganze Unternehmen und Industrien werden in Deutschland zugesperrt und in die Vereinigten Staaten verlagert. Die Amerikaner verfolgen dies zielgerichtet. Sie sind pragmatische Menschen und mögen für sich das Richtige tun. Aber wie steht es um die Europäer? Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass sie nur eine Frage stellen, nachdem ihnen eröffnet wurde, dass sie anderntags gehängt würden. Ihre einzige Frage wäre nur:
Sollen wir unser eigenes Seil mitbringen oder wollen Sie uns eines zur Verfügung stellen?
Verstehen Sie, was ich meine? Das ist es, worum es geht!
Volkswagen schließt Standorte, Hüttenwerke schließen, Chemiewerke schließen, ebenso wie Glaswerke. Menschen werden zu Hunderten oder sogar zu Tausenden entlassen. Doch nichts geschieht. Alles, was wir vernehmen, ist Totenstille, abgesehen von einem unverständlichen Krach im laufenden internen politischen Prozess. Wie kann man überhaupt mit solchen Partnern reden? Was gibt es da noch zu verhandeln?
Es ist nicht unsere Schuld, dass unsere Beziehungen zu Europa auf ein so niedriges Niveau abgesunken sind:
Dies ist auch das Ergebnis des inneren Zustands des europäischen Establishments und europäischer Politik!
Ich hoffe dennoch, dass sich dies irgendwann ändern werde und wir unsere Beziehungen zu einzelnen europäischen Ländern und im erweiterten Sinn zur EU wiederherstellen können. Russland und unsere europäischen Partner haben ein Interesse daran. Vielleicht sind sie sogar noch mehr daran interessiert, als wir.
Ich denke, dass dieses natürliche Interesse am Ausbau der Beziehungen zu Russland im Interesse – entschuldigen Sie die Tautologie – ihrer eigenen Länder und Völker überwiegen wird. Ich hoffe es. Wir werden sehen, wie sich die Dinge letztendlich im realen Leben entwickeln!
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Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPA
Von unserer Redaktion ‚Zeitgeschichte und Globalpolitik‘.
UNSER MITTELEUROPA + kritisch + unabhängig + unparteiisch +
UNSER-MITTELEUROPA-Beiträge unter „Zeitgeschichte und Globalpolitik“ mögen deutschsprachigen Lesern wie auch Historikern als ergänzende Zeitdokumente dienen, nachdem die gängige Massenberichterstattung im deutschen Sprachraum zu politischen Themen oftmals von Tendenzen einer mehr oder weniger lückenhaften Darstellung, wenn nicht immer stärker werdenden Zensurbestrebungen geprägt ist.
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