Von RAINER K. KÄMPF | Die deutschen Staatsmedien feiern den Fall Syriens frenetisch als Sieg der Rebellen und als eine Niederlage Russlands. Was könnten wir auch anderes erwarten? Mit dem verkürzten Tunnelblick westlichen Denkens kann man eben nur zu solch einer verSPIEGELten Annahme kommen.

Die „Rebellen“ werden zielstrebig das Land umbauen zu einem Staat, der einer islamischen Republik nicht unähnlich sein wird. Westliche Werte werden da kaum eine Rolle spielen. Die Region wird unruhiger und unsicherer werden als sie schon ist. Israel gerät weiter in Bedrängnis.

Ob sich die bei uns ansässigen Syrer auf den Heimweg machen, darf getrost bezweifelt werden.

Im Kontext des Ukrainekrieges war zu erwarten, dass sich Russland auf russische Kernprobleme konzentriert. Offensichtlich taten das auch die gefeierten „Rebellen“ und deren Hinterland.

Und doch tut sich eine neue Sichtweise auf. Darauf, wie sich die globale Geopolitik ändert. Nach Trumps America first wird von RIA NOVOSTI kommentiert, dass sich Russland davon verabschiedet, aus „ideologischen oder sentimentalen Gründen“ in die Geschicke fremder Staaten weiterhin einzugreifen. Das ist in Anbetracht der Lage nur logisch und nachvollziehbar.

Wir werden in den nächsten Monaten eine Entwicklung erleben, die den Westen sehnsüchtig an die vergangenen Jahre zurückdenken lässt. Ob die USA unter Trump gewillt sind, den weiteren Vormarsch der als Rebellen begrüßten Truppen ein- bzw. aufzuhalten, darf bezweifelt werden.

Wenn aber nun die Russen Syrien nach langem intensiven Engagement aufgeben, um sich auf ihre ureigenen Interessen zu konzentrieren, wie zum Fuchs will man dann dem verschüchterten Westeuropäer noch verklickern, der Kreml wolle seine Truppen verheizen, um sich in dem galoppierenden Prozess der politischen Fragmentierung der EU-Staaten die Finger zu verbrennen?


PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.

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