Das Lemkin-Institut macht mit seiner Erklärung vom 2. Juli 2025 klar, dass der vom deutschen Kanzler, Friedrich Merz benutzte Sprachgebrauch zur „Drecksarbeit für uns alle“, dem organisierten Verbrechen entlehnt ist.

 Kritik an der Erklärung von Friedrich  Merz, der Israels
Angriff auf den Iran, als «Drecksarbeit für uns alle» huldigt

Von REDAKTION | Allerdings schließt das deutsche Strafgesetzbuch (StGB) die Anwendung von § 129 – Bildung einer kriminellen Vereinigung – gegen politische Parteien bei Begehung von Straftaten organisierten Verbrechens gemäß Absatz (3) seltsamerweise ausdrücklich aus. Das scheinen deutsche Regierungsvertreter wohl auch zu wissen, doch dürfte sie immer häufiger dazu verleiten, ihre wahre Gesinnung vor aller Öffentlichkeit umso ungeschminkter zur Schau stellen zu lassen.

Erklärung des Lemkin-Instituts für Völkermordprävention und menschliche Sicherheit zu den Aussagen von Friedrich Merz – ungekürzt in deutscher Übersetzung

Zitat Lemkin-Institut Anfang:

„Das Lemkin-Institut für Völkermordprävention und menschliche Sicherheit verurteilt die Äußerung des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz vom 18. Juni 2025 im Gespräch mit dem deutschen Fernsehsender ZDFheute. Merz behauptete, Israel „erledige die Drecksarbeit für uns alle“, und bezog sich dabei auf die Luftangriffe gegen den Iran seit dem 13. Juni 2025. Bei diesen Angriffen wurde auf Wohngebiete in Teheran gezielt, wobei über 900 Menschen getötet wurden, darunter Hunderte Zivilisten.

 Das Lemkin-Institut für Genozid-Prävention und menschliche Sicherheit erinnert daran, dass der Ausdruck „die Drecksarbeit machen zu lassen” aus dem organisierten Verbrechen stammt und vielfach verwendet wird, um Auftragsmorde oder außergerichtliche Hinrichtungen zu beschreiben.

 Darüber erinnert das Lemkin-Institut Bundeskanzler Merz daran, dass dieser Ausdruck auch von Nazi-Funktionären verwendet wurde, um ihre Taten zu rechtfertigen. So benutzte beispielsweise SS-Sturmführer August Häfner diesen Begriff, als er wegen seiner Rolle beim Massaker von Babi Jar vor Gericht stand, im Zuge dessen Nazi-Erschießungskommandos und ihre Kollaborateure in weniger als zwei Tagen 33.771 Juden ermordet hatten.

 Die Redewendung „die Drecksarbeit machen zu lassen“ setzt die Illegalität und Abscheulichkeit einer Handlung voraus. Gleichzeitig suggeriert sie, dass abscheuliche Handlungen notwendig wären, um ein vermeintlich höheres Ziel zu erreichen. Eine solche Zweck-Heiligt-die-Mittel-Denkweise verstößt gegen das Völkerrecht und rechtfertigt aggressive militärische Gewalt und Kriegsverbrechen.

 Mit dieser Wortwahl bringt Merz seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Israels Angriffskrieg gegen den Iran dem kollektiven Interesse Europas entspricht. Außerdem verharmlost er die Schwere militärischer Gewalt und Kriegsverbrechen. Das macht seine verfassungsmäßige Verpflichtung zur Farce, insbesondere in Bezug auf Artikel 25 des deutschen Grundgesetzes, welcher besagt, dass das humanitäre Völkerrecht die Grundlage des deutschen Bundesrechts ist.

 In einer Zeit, in der leichtfertige Äußerungen von Staatschefs, die Verbrechen rechtfertigen, sich häufen, fordert das Lemkin-Institut Deutschland nachdrücklich auf, von einer Rhetorik Abstand zu nehmen, die eine Nation entmenschlicht, aggressive Kriege rechtfertigt und die Verletzung von Zivilisten billigt.

 Zudem fordert das Lemkin-Institut die deutsche Führung nachdrücklich auf, ihren rechtlichen und moralischen Verpflichtungen gegenüber ihrer eigenen Verfassung, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und dem humanitären Völkerrecht ausdrücklich nachzukommen.

 Das deutsche Volk muss seine Führer zur Rechenschaft ziehen, welche die Aushöhlung des Völkerrechts und der Menschenrechte zur Unterstützung von Angriffskriegen und Völkermord ermöglichen.“

 Zitat Lemkin-Institut Ende

Das erschreckende Verhalten maßgeblicher deutscher Politiker macht deutlich, dass jene Entscheidungsträger der Bundesrepublik nichts aus der Vergangenheit gelernt haben, doch politisch blind sind und sich mit fataler Zielsicherheit in Riesenschritten einmal mehr auf die falsche Seite der Geschichte zubewegen.

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Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPER

Die Stellungnahme des Lemkin-Instituts im englischen Original: HIER



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