Von RAINER K. KÄMPF | Peter Mertens analysiert eine Revolte des Südens gegen die Dominanz des Westens. Es ist gut, dass es diese Revolte gibt, dass sie fortschreitend Land gewinnt und die westliche Hegemonie dahin befördern wird, wo sie hingehört. In die Ablage der jüngeren Geschichte. Wir sehen am Horizont etwas Neues entstehen. Etwas, was die bisherige Ordnung durchwirbeln und die kopfstehende westlich beherrschte Welt wieder auf die Füße stellen wird.

„Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht“ – lässt Goethe seinen Mephisto sagen und damit das Wesen jeder Entwicklung auf den Punkt bringen.

Über Jahrhunderte haben die Nationen des Westens alle Weiterentwicklung vorangetrieben. Sie haben Kunst, Kultur, Wissenschaft und Technik beherrscht, die westliche Hemisphäre geprägt und den Fortschritt mit seiner tatsächlichen Anziehungskraft exportiert oder zur Kopie freigegeben.

Es war ein Erfolgsrezept. Bekanntlich macht die Zeit nur vor dem Teufel halt, der jedoch nicht vor der Zeit und aus der Vorbildwirkung wurde Dominanz. In zunehmend maßloser Arroganz maßen sich die Westler an, heute stärker als je zuvor, andere Völker nicht nur zu bevormunden, sondern zu beherrschen. Gern auch mit Gewalt. Die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln wird mehr und mehr zum Status quo und der Krieg erobert sich einen festen Platz im Wertesystem der selbsternannten Eliten. „Willst du nicht mein Zögling sein, schlag‘ ich dir den Schädel ein.“

Wer dabei Bauchschmerzen hat und anfängt, laut nachzudenken, wird zum Nazi erklärt und auf der Seite des undankbaren Feindes verortet. Daß der Westen keine Chance hat, liegt nicht nur in der philosophischen Tatsache des Wertes des Untergangs begründet, sondern vielmehr darin, daß der Westen seine Triebkraft und Vorbildfunktion nicht nur aus historischer Sicht abgegeben hat. Fett, träge, faul, überheblich und fern jeder Selbstreflexion erkennt er nicht, daß seine Zeit abgelaufen ist. Seine Zeit als Hegemon der Welt.

Die sich formierende multipolare Weltordnung wird auch die Zeit der Befreiung des Westens sein. Von sich selbst. Weg vom Größenwahn und hin zur Demut vor einer schöpferischen Ordnung, die das Recht eines jeden gewährt. Eine gleichberechtigte Konkurrenz der Nationen und Völker, der Kulturen und Ökonomien muß und wird uns wieder dahin bringen, nach den Werten zu leben, die unsere Vorfahren groß machten.

Nicht gegen andere, sondern mit ihnen.


PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.

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